In dieser Studie wird geprüft, ob die Intensität der Behandlung bei Patienten, die nach der ersten Therapie keine nachweisbare Resterkrankung (MRD-negativ) mehr haben, verringert werden kann. Ziel ist es, Nebenwirkungen der Therapie sowie Kosten zu reduzieren und gleichzeitig die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
Patienten
Warum wird die Studie durchgeführt?
Akute myeloische Leukämie
Die Akute Myeloische Leukämie (AML) ist eine Art von Blutkrebs, bei der unreife Blutzellen im Knochenmark entstehen. Diese kranken Zellen wachsen schnell und verdrängen die gesunden Blutzellen, die unser Körper benötigt. Dadurch entstehen Probleme wie ein erhöhtes Risiko für Infektionen, Anämie (Blutarmut), die zu Müdigkeit führt, und ein Mangel an Blutplättchen, der die Gefahr von Blutungen erhöht. Infektionen sind die häufigste Todesursache bei Menschen mit AML, während in selteneren Fällen auch gefährliche Blutungen auftreten können.
AML ist die häufigste Form der akuten Leukämie bei Erwachsenen. Die aktuelle Behandlung besteht aus einer sogenannten Induktionschemotherapie, die das Ziel hat, die Krankheit zunächst zurückzudrängen, und einer Konsolidierungstherapie, die helfen soll, die Patienten zu heilen oder einen Rückfall der Erkrankung zu verhindern. Diese Behandlungen können jedoch Nebenwirkungen haben und die Lebensqualität beeinträchtigen.
Welche Therapie gewählt wird und wie intensiv sie sein muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel vom Alter des Patienten, anderen Erkrankungen und der genauen Form der AML. Neue Erkenntnisse zeigen, dass manche Patienten möglicherweise nicht die intensivste Behandlung benötigen, wie zum Beispiel eine Stammzelltransplantation. Es wäre daher hilfreich, diese Patienten frühzeitig zu identifizieren, um die Therapie an ihre Bedürfnisse anzupassen und unnötige Nebenwirkungen zu vermeiden.
Die aktuellen Behandlungsrichtlinien für akute Leukämien empfehlen, dass der Behandlungserfolg mit einer Labormethode überwacht wird, die die messbare Resterkrankung oder MRD im Körper des Patienten misst. Die messbare Resterkrankung beschreibt das Vorhandensein einer sehr geringen Anzahl von Leukämiezellen im Körper nach einer Behandlung, die mit herkömmlichen diagnostischen Tests nicht nachgewiesen werden können, aber das Rückfallrisiko beeinflussen. Diese Labormethode wird Durchflusszytometrie genannt und wird bei der Leukämiediagnose seit langem angewendet. Es gibt mehrere Studien, die darauf hinweisen, dass AML-Patienten mit intermediärem Risiko laut ELN Klassifikation (European LeukemiaNet) und negativem MRD-Befund – d. h. mit einer Restkrankheit unterhalb einer bestimmten Nachweisgrenze nach der Erstbehandlung – ein geringeres Rückfallrisiko haben. Wir gehen daher davon aus, dass die Behandlungsintensität bei diesen Patienten mit einer Chemotherapie anstelle einer allogenen Transplantation reduziert werden kann, wodurch die Nebenwirkungen und die wirtschaftliche Belastung verringert und die Lebensqualität erhöht werden, ohne die Heilung der Patienten zu gefährden. Diese Studie soll die Wirksamkeit einer Verringerung der Behandlungsintensität bei MRD-negativen AML-Patienten mit intermediärem Risiko nachweisen.
Chronische lymphatische Leukämie
Die chronische lymphatische Leukämie (CLL) und das kleinzellige lymphozytische Lymphom (SLL) sind eine Art von Blutkrebs, der die Zellen des lymphatischen Systems betrifft. Bei CLL/SLL verändern sich Immunzellen bösartig und teilen sich unkontrolliert. CLL/SLL ist die häufigste Form der Leukämie bei Erwachsenen in der westlichen Welt, sie hat ihren Häufigkeitsgipfel im 72. Lebensjahrund betrifft jährlich mehr als 41.000 Menschen in Europa. Zum Zeitpunkt der Diagnose benötigt nur eine Minderheit der Patienten mit CLL sofort eine Behandlung, doch im Verlauf der Jahre benötigen viele Patienten eine Therapie. Aus diesem Grund werden Patienten mit CLL lebenslang überwacht.
Wenn die Krankheit fortschreitet, zum Beispiel erkennbar durch vergrößerte Lymphknoten, Blutarmut (Anämie), niedrige Thrombozytenwerte oder eine vergrößerte Milz, empfehlen die aktuellen Behandlungsleitlinien zielgerichtete Therapien mit sogenannten BTK-Inhibitoren (BTKi), BCL2-Inhibitoren (BCL2i) und Anti-CD20-monoklonalen Antikörpern (MoAb).
BTK-Inhibitoren wirken wie ein Schlüssel-Schloss-Prinzip, indem sie Signale blockieren, die das Wachstum der Leukämiezellen fördern. BCL2-Inhibitoren blockieren ein Protein, das den Leukämiezellen hilft, zu überleben, was es dem Körper erleichtert, die Krankheit zu bekämpfen. Anti-CD20-Monoklonale Antikörper markieren die Leukämiezellen, sodass das Immunsystem sie leichter erkennen und angreifen kann. Diese Medikamente sind Teil neuer und wirksamer Behandlungsmöglichkeiten für CLL/SLL. Sie gelten zwar als relativ sicher, bergen jedoch immer noch das Risiko bedeutender Nebenwirkungen wie Durchfall, Müdigkeit, Infektionen, Blutungen, Herz-Kreislauf-Komplikationen und andere. Neben der Beeinträchtigung der Lebensqualität der Patienten stellen sie auch eine finanzielle Belastung für das Gesundheitssystem dar.
Der Krankheitsverlauf kann sehr unterschiedlich sein – manche Patienten benötigen nie eine Behandlung, während andere eine aggressive Form der Krankheit haben, die häufige Rückfälle mit sich bringt. Patienten, die bestimmte Kriterien für ein Fortschreiten der Krankheit erfüllen, benötigen eine Therapie, während asymptomatische Patienten mit geringer Krankheitslast in der Regel nach dem Ansatz „watch and wait“ (Beobachten und Abwarten) überwacht werden.
Verfügbare Behandlungen können entweder kontinuierlich verabreicht werden, bis die Krankheit fortschreitet oder schwere Nebenwirkungen auftreten (wie bei der BTKi-Monotherapie), oder sie werden für eine festgelegte Dauer angewendet (wie bei der Kombination von BCL2i + Anti-CD20-Antikörpern oder BCL2i + BTKi). Die aktuellen Behandlungsrichtlinien für Leukämien empfehlen bei zeitlich begrenzten Therapieansätzen die Messung der Restkrankheit (messbare Resterkrankung, MRD). Die MRD beschreibt das Vorhandensein einer sehr kleinen Anzahl von Leukämiezellen im Körper nach einer Behandlung, die mit herkömmlichen diagnostischen Tests nicht nachgewiesen werden können, aber das Risiko eines Rückfalls beeinflussen können.
Obwohl MRD Messung in der Leukämiediagnose, bei der Unterscheidung von Subtypen und bei therapeutischen Entscheidungen für einige Leukämie-Subtypen bereits weit verbreitet ist, gibt es noch Diskussionen darüber, wie MRD-Ergebnisse zur Entscheidungsfindung bei der Behandlung von Patienten mit CLL/SLL genutzt werden können. Mehrere Studien weisen darauf hin, dass Patienten mit CLL/SLL und nicht nachweisbarer MRD (uMRD) – also solche mit einer Restkrankheit unterhalb der Nachweisgrenze nach der Erstbehandlung – ein geringeres Risiko für einen Rückfall haben, selbst ohne langwierige Therapien.
Die RESOLVE-Studie untersucht daher, ob eine kürzere Behandlungsdauer bei Patienten ohne Resterkrankung (MRD-negativ) zu weniger Nebenwirkungen führt bei gleichbleibender Wirksamkeit der Behandlung.
Wenn Sie an einer Teilnahme interessiert sind, wenden Sie sich bitte an eine Prüfstelle in Ihrer Nähe.
Teilnehmende Prüfstellen
Akute myeloische Leukämie
Augsburg – Universitätsklinik
Dept. Hematology/Oncology
Stenglinstr. 2, 86156 Augsburg
Berlin – Charité
Dept. Hematology/Oncology
Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin
Braunschweig- Städt. Klinikum
Dept. Hematology/Oncology
Freisestr. 9/10, 38118 Braunschweig
Dresden – Universitätskrankenhaus
Dept. Hematology/Oncology
Fiedlerstraße 19, 1307 Dresden
Erfurt – Helios Klinikum
Dept. Hematology/Oncology
Nordhäuser Straße 74, 99089 Erfurt
Essen – Universitätsklinik
Dept. Hematology/Oncology
Hufelandstraße 55, 45147 Essen
Frankfurt – Universitätsklinik
Dept. Hematology/Oncology
Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt
Greifswald- Universitätsmedizin
Dept. Hematology/Oncology
Sauerbruchstr. , 17475 Greifswald
Halle – Universitätsklinikum
Dept. Hematology/Oncology
Ernst-Grube-Str. 40, 6120 Halle
Hamburg-Eppendorf- Universitätsklinikum
Dept. Hematology/Oncology
MARTINISTRASSE 52, Campus Forschung N27, 20246 Hamburg
Hannover- Medizinische Hochschule
Dept. Hematology/Oncology
Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover
Kiel – Universitätsklinik Schleswig-Holstein
Dept. Hematology/Oncology
Arnold-Heller-Straße 3, 24105 Kiel
Köln- Universitätsklinik
Dept. Hematology/Oncology
Kerpener Str. 62, 50937 Köln
Leipzig – Universitätsklinikum
Dept. Hematology/Oncology
Liebigstr. 20, 04103 Leipzig
Magdeburg – Universitätsklinikum
Dept. Hematology/Oncology
Leipziger Str. 44, 39120 Magedburg
München- LMU Universitätsklinik
Dept. Hematology/Oncology
Marchioninistr. 15, 81377 München
Münster – Universitätsklinikum
Dept. Hematology/Oncology
Albert-Schweitzer-Straße 33, 48149 Münster
Regensburg – Universitätsklinikum
Dept. Acute leukaemia, stem cell transplantation and immunotherapy
Franz-Josef-Strauß-Allee 11, 93053 Regensburg
Rostock – Universitätsmedizin
Dept. Hematology/Oncology
Ernst-Heydemann-Str. 6, 18057 Rostock
Schwerin – Helios Klinikum
Dept. Hematology/Oncology
Wismarsche Straße 393 – 397, 19055 Schwerin
Tübingen- Universität
Dept. Hematology/Oncology
Ottfried-Müller-Str. 10, 72076 Tübingen
Ulm – Universität
Dept. Hematology/Oncology
Albert-Einstein-Allee 23, 89081 Ulm
Gdansk – Medical University – University Medical Center
Dept. Hematology/Oncology
Ul. Smoluchowskiego 17, 80-214 Gdansk
Gliwice – National Research Institute
Dept. Hematology/Oncology
Ul. Wybrzeże Armii Krajowej 15, 44-101 Gliwice
Lodz – Medical University
Dept. Hematology/Oncology
Ul. Pabianicka 62, 93-513 Łódź
Katowice – Silesian Medical University
Dept. Hematology/Oncology
Ul. Dąbrowskiego 25, 40-032 Katowice
Krakow – Jagiellonian University
Dept. Hematology/Oncology
Ul. Jakubowskiego 2, Krakow
Poznan – Medical University
Dept. Hematology/Oncology
Ul. Szamarzewskiego 82/84, 60-569 Poznan
Warszawa – Institute of Hematology and Transfusion Medicine
Dept. Hematology/Oncology
Ul. Indiry Gandhi 14 02-776 Warszawa
Warszawa – Medical University of Warsaw
Dept. Hematology/Oncology
Ul. Banacha 1A, Warszawa
Wroclaw – Uniwersytecki Szpital Kliniczny im. Jana Mikulicza-Radeckiego we Wrocławiu, Klinika Hematologii
Dept. Nowotworów Krwi i Transplantacji Szpiku
ul. Wybrzeże L. Pasteura 4, 50-367 Wrocław
Athens – Evanggelismos Hospital
Athens – Attikon University General Hospital
Athens – Laikon Hospital
Thessaloniki – G. Papanikolaou Hospital
Haifa – Rambam Medical Center
Dr. Avi Friech
email: a_frisch@rambam.health.gov.il
Haifa – Beni Zion Medical Center
Prof. Tamar Tadmor
email: tamar.tadmor@b-zion.org.il
Jerusalem – Hadassah medical Center
Dr. Boaz Nahmias
email: Boazn@hadassah.org.il
Jerusalem – Shaare Zedek medical center
Prof. Yishai Ofran
email: yofran@szmc.org.il
Petach Tikvah –Rabin medical center – Beilinson
Prof. Ofir Wolach
email: ofirw@clalit.org.il
Tel Aviv –Sourasky medical center – Ichilov
Dr. Yakir Moshe
email: yakirm@tlvmc.gov.il
Latina – OSPEDALE SANTA MARIA GORETTI
Dept. UOC EMATOLOGIA
Meldola – I.R.S.T. SRL IRCCS
Dept. SC ONCOLOGIA MEDICA
Milano – ASST GRANDE OSPEDALE METROPOLITANO NIGUARDA
Dept. SC EMATOLOGIA
Modena – AOU DI MODENA
Dept. SC EMATOLOGIA
Palermo -AO OSPEDALI RIUNITI VILLA SOFIA CERVELLO
Dept. UO EMATOLOGIA AD INDIRIZZO ONCOLOGICO
Perugia – OSPEDALE S. MARIA DELLA MISERICORDIA
Dept. EMATOLOGIA E TRAPIANTO MIDOLLO OSSEO
Pescara – ASL PESCARA, PRESIDIO OSPEDALIERO ‚SPIRITO SANTO‘
Dept. UOC EMATOLOGIA CLINICA
Roma – UNIVERSITÀ DEGLI STUDI DI ROMA „SAPIENZA“
Dept. U.O.C. EMATOLOGIA
Roma – AOU POLICLINICO TOR VERGATA
UOC TRAPIANTO CELLULE STAMINALI
Bordeaux – CHU – Hôpital Haut Leveque
Département d’Hématologie
Grenoble – CHU de Grenoble
Département d’Hématologie
Rennes – CHU – Hôpital Pontchaillou
Département d’Hématologie
Toulouse – IUCT Oncopole
Département d’Hématologie
Chronische lymphatische Leukämie
Köln- Universitätsklinik
50924 Köln
Paderborn – Brüderkrankenhaus
Husener Str. 46, 33098 Paderborn
Rostock – Universitätsmedizin
Ernst-Heydemann-Str. 6, 18057 Rostock
Kiel Universitätsklinikum Schleswig Holstein Campus
Campus Kiel – Arnold-Heller-Straße 3, 24105 Kiel
Halle – Universitätsklinikum Halle
Erfurt Helios Klinikum
München –Klinik Schwabing
Gliwice -Narodowy Instytut Onkologii im. Marii Skłodowskiej – Curie, Państwowy Instytut Badawczy Oddział w Gliwicach
Klinika Transplantacji Szpiku i Onkohematologi
ul. Wybrzeże Armii Krajowej 15, 44 – 102 Gliwice
Lodz – Wojewódzkie Wielospecjalistyczne Centrum Onkologii i Traumatologii im. M. Kopernika w Łodzi, Oddział – Klinika Hematologii.
Hematologii i Transplantologii
UL, Ciolkowskiego 2, 93-510 Lodz
Lublin Uniwersytet Medyczny w Lublinie
Hematoonkologii i Transplantacji Szpiku, ul.
Klinika Staszica 11 20-081 Lublin
Warszaw – Centralny Szpital Kliniczny Uniwersyteckie Centrum Kliniczne Warszawskiego Uniwersytetu Medycznego
Klinika Hematologii/Transplantologii i Chorób Wewnętrznych
ul. Banacha 1A, 02 – 097 Warszawa
Wroclaw Uniwersytecki Szpital Kliniczny im. Jana Mikulicza-Radeckiego we Wrocławiu, Klinika Hematologii
Nowotworów Krwi i Transplantacji Szpiku
ul. Wybrzeże L. Pasteura 4, 50-367 Wrocław
Alexandroupoulis – University
Athens – University of Athens
Ioannina – University
Thessaloniki – G. Papanikolaou Hospital
Thessaloniki – AHEPA Hospital
Haifa – Rambam Medical Center
Dr. Riva Fineman
email: r_fineman@rambam.health.gov.il
Haifa – Beni Zion Medical Center
Prof. Tamar Tadmor
email: tamar.tadmor@b-zion.org.il
Jerusalem – Hadassah Medical Center
Prof. Netta Goldshimt
email: neta@hadassah.org.il
Jerusalem – Shaare Zedek medical center
Prof. Yishai Ofran
email: yofran@szmc.org.il
Petach Tikvah – Rabin medical center – Beilinson
Tel Aviv – Sourasky medical center – Ichilov
Prof. Yair Herishanu
email: yairh@tlvmc.gov.il
Kfar Saba –Meir medical center
Dr. Gilad Itchaki
email: giladi@clalit.org.il
Milano – Ospedale San Raffaele
Novara – AOU MAGGIORE DELLA CARITA‘ DI NOVARA
Padova – AOU DI PADOVA
UO EMATOLOGIA
Perugia – OSPEDALE S. MARIA DELLA MISERICORDIA
Dept. EMATOLOGIA E TRAPIANTO MIDOLLO OSSEO
Pescara – ASL PESCARA, PRESIDIO OSPEDALIERO ‚SPIRITO SANTO‘
Dept. UOC EMATOLOGIA CLINICA
Grenoble – CHU de Grenoble
Département d’Hématologie
Nantes – CHU – Hôtel Dieu
Département d’Hématologie
Rennes – CHU – Hôpital Pontchaillou
Département d’Hématologie
Toulouse – IUCT Oncopole
Département d’Hématologie